Pferde wurden schon sehr früh zwischen 3500 bis 3000 v. Chr. in Mittel- und Westasien domestiziert und ermöglichten den Menschen, lange Distanzen in viel kürzerer Zeit zurückzulegen. Damals wurden sie wohl hauptsächlich als Last- und Zugtiere und als Nahrungsquelle eingesetzt. Bronzezeitliche Ausgrabungen weisen darauf hin, dass sie bereits zwischen 2200 und 800 v. Chr. mit Trensen, also dem Mundstück eines Zaumzeuges, geritten wurde.
In der heutigen Zeit werden Pferde mehr für die Ausübung des sportlichen Hobbys, aber auch im Spitzensport eingesetzt. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Belastbarkeit haben sich etliche Reitsportarten wie Pferderennsport, Dressurreiten oder Springreiten entwickelt.
Reitsport ist neben Fahrsport, Voltigieren und Bodenarbeit ein Teilbereich des Pferdesports. Beim Reiten führt der oder die Reiter:in das Pferd mit sogenannten Hilfen, die sich in Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen unterteilen lassen. Manchmal kommt auch die Stimme zum Einsatz. Zu den bekanntesten Reitsportarten zählen:
Beim Dressurreiten werden die natürlichen Bewegungsabläufe von Pferden verfeinert. Ziel der Ausbildung ist ein gehorsames, körperlich und psychisch gesundes Pferd. Bei der Dressur führt der oder die Reiter:in das Pferd über das Viereck und präsentiert Aufgaben und Figuren. Diese sind in mehrere Schwierigkeitsgrade unterteilt. Alle Reitpferde werden bis zur sogenannten A-Dressur ausgebildet. Darüber hinaus gibt es weitere Stufen mit immer anspruchsvolleren Aufgaben, bis hin zur Hohen Schule, der höchsten Dressurstufe. In Wettbewerben wird die Ausführung der Aufgaben mit Noten von 0 bis 10 bewertet
Beim Sprungreiten werden Hindernisparcours durchlaufen, bei denen der Fokus auf korrekt ausgeführte Sprünge in kurzer Zeit gelegt wird. Den Pferden muss das Springen antrainiert werden, da sie in natürlicher Umgebung nur selten springen.
Westernreiten entstand im Westen der USA, also Cowboys den Grossteil ihres Arbeitstages zu Pferde verbrachten. Pferde werden so trainiert, dass sie auf eine Hilfe reagieren und dann ohne weitere Hilfen das vorgegebene Tempo beibehalten. Dies steht im Gegensatz zum Englischen Reitstil, bei dem Reiter:innen kontinuierlich Hilfen wiederholen, um Pferden zu signalisieren, das Tempo beizubehalten. Auch die Sättel sind auf Bequemlichkeit für Pferde und Reiter:innen optimiert.
Pferderennen werden zumeist auf 1000 m Rennbahnen für Trabrennen und 1800 bis 2900 m langen Bahnen für Galopprennen ausgetragen. Sie sind sehr anspruchsvoll und mit hohen Verletzungsrisiken verbunden.
Anders als vielleicht im ersten Moment angenommen, beansprucht Reiten den gesamten Körper, da sich Reiter:innen den rhythmischen Bewegungsabläufen der Pferde anpassen müssen. Somit werden Koordination, Ausdauer und Balance trainiert. Je nach Sport ist auch Konzentration gefordert, um dem Pferd zum richtigen Zeitpunkt zum Beispiel eine Hilfe zum Sprung zu geben.
Hier ein Video vom Schweizer Sportförderungsprogramm Jugend+Sport:
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